#sicher net: BRAUNSCHLAG (Serie)

Hach. Überangebot auf allen Kanälen, was soll man denn gucken in Zeiten der Serienreizüberflutung? Grade: Ab in die Untiefen der österreichischen Seele. Die großartige Miniserie Braunschlag erzählt in acht Episoden von den Vorgängen im kleinen Luftkurort Braunschlag, gelegen in Niederösterreich an der tschechischen Grenze. Die Gemeinde ist pleite und perspektivlos, bis Bürgermeister Gerry Tschach eines Tages auf die Idee kommt, eine Marienerscheinung vorzutäuschen, um Touristen und Pilger anzulocken. Er setzt dies gemeinsam mit seinem besten Freund Richard Pfeisinger, Betreiber der örtlichen Discothek ‚Lametta‘, flugs in die Tat um und der fromme Plan geht zunächst auf: Braunschlag schafft es in die nationalen Nachrichten und Busreisegruppen fallen ein, um das Wunder von Braunschlag in Augenschein zu nehmen. So weit, so gut. Als zeitnah aber ein echtes Wunder geschieht und Braunschlags greiser Krösus durch das Auflegen zweier Meerschweinchen wieder vom Totenbett aufersteht, riecht der Vatikan Lunte. Zusätzlich schaltet sich administrativ die große Schwester St. Pölten ein, und die Einwohner Braunschlags wittern ihre Chance. Gier! Alle wollen ein Stück vom Kuchen, und die hinterfotzige Kautzigkeit der Einwohner gepaart mit den verdorbenen Dorfstrukturen tun ihr Übriges, um den einst so schön ersonnenen Masterplan zu torpedieren. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Aberwitzig. Bigott. Rustikal. Abgründig. Abtrünnig. Und sehr lustig.

Als herausragend darf dabei gelten: Bürgermeisterfrau Hertas heimlicher Besuch einer Tierkostümkuschelparty wo sie als Häsin brilliert, ein vor sexueller Aufladung und Tiermetaphern strotzender Dialog zwischen dem Vatikangesandten und einer deutschen Aushilfsmagd, die spektakulär häßlichen „#sicher net: BRAUNSCHLAG (Serie)“ weiterlesen