beste blogs

Die BOBS best of blogs sind vergeben:

Wir gratulieren dem frisch gekürten besten deutschen Weblog MÄDCHENMANNSCHAFT ganz herzlich!

Auch für das beste Weblog überhaupt zeichnet eine Frau verantwortlich: die kubanische Bloggerin Yoani Sanchez beschreibt in Generación Y das Alltagsleben in Kuba. Aufgrund staatlicher Restriktionen kann sie ihre Posts nicht persönlich auf ihrem Blog veröffentlichen, sondern muss ihre Beiträge an Freunde außerhalb Kubas schicken, die sie dann für sie online stellen. Chapeau.


[ccc] nothing to hide

Die erste Programmversion für den 25. Chaos Communication Congress zum Thema NOTHING TO HIDE ist online.

Schade, dass es keine Antwort auf den zwiespältigen Vortrag vom letzten Jahr „SEX 2.0 – Hacking Heteronormativity/Der lange Schwanz der Social Web“ (oder so ähnlich) von Florian Bischof gibt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat dieses Referat am vorletzten Tag gegen Mitternacht im größten Saal des bcc stattgefunden. Der Raum quoll förmlich über vor Menschen Männern. Es war womöglich der bestbesuchteste Vortrag des Kongresses – und zugleich der enttäuschendste.

Dass es um Online-Dating gehen sollte, konnte man dem Programm entnehmen. Dass es sich aber – und dies innerhalb einer Grossveranstaltung, die sich durch einen schier überwältigenden Männerüberhang auszeichnet – dann hauptsächlich um einen merkwürdig positionslosen und unaufregenden Abriss über Schwulen-Communities wie GAY ROMEO handelte, in der Frauen ganz explizit nur eine völlig zu vernachlässigende Rolle spielten, hat mich geärgert. Unter „Hacking Heteronormativity“ (<De- und Rekonstruktion von Geschlecht> hiess es noch in der Ankündigung) stelle ich mir etwas anderes vor – umso mehr in einem nahezu exklusiv männlichen Metier wie es der IT-Sektor / die Hacker-Szene / der Chaos Communication Congress nun einmal ist, Quoten hin oder her.

Aber das ist auch zugleich das Problem: Es gibt keine Frau, die darauf antworten könnte oder würde oder wollte. Die wenigen Frauen, die beim CCC aktiv sind (gibt es die HAECKSEN, einst dessen weiblicher Arm, eigentlich noch?), haben wahrscheinlich andere inhaltliche Sorgen als Heteronormativität. Und die Frauen, die zum Thema Heteronormativität etwas zugleich Frisches und Differenziertes sagen könnten, sind vermutlich nicht auf dem Congress. Und die sechs, sieben Frauen, die den Kongress besuchen UND das Thema Gender relevant finden, haben keine Lust, sich vor 600 Männer zu stellen und zu sagen: scheisse, hier sind 600 Männer. Wobei man den Veranstaltern nicht vorwerfen kann, sie bemühten sich nicht um weiblichen Input. Allein: es fehlt an Frauen. Ein wenig GENDER MAINSTREAMING würde der ganzen Sache sehr gut tun.

[berlin] runter vom sofa

Es gibt Wochen, da passiert alles. Jetzt ist grade so eine: morgen abend spielt SQUAREPUSHER in der Volksbühne auf – und es gibt CHAOSRADIO zum Thema Bittorrent, am Donnerstag abend gibt es die Preisverleihung der BOBS – BEST OF BLOGS der Deutschen Welle im Museum für Kommunikation, ab Freitag ist das ganze Wochenende das WORLDTRONICS-Festival im Haus der Kulturen der Welt, und am Sonntag gibt es als krönenden Abschluss Isobel Campbell und Mark Lanegan im Columbia Club (und nicht im Quasimodo wie angekündigt). Whoa! Umsonst sind leider nur die BOBS.

dress like the stars

In einer Ausgabe des Süddeutsche-Magazins gab es eine tolle Fotostrecke, die Fans zeigte, die „all dressed-up“ zum Konzert ihres Lieblingsstars gehen. Geknipst von James Mollison. Zuerst dachte ich „irgendwie schräg“, als ich die Fotos gesehen habe, aber dann habe ich mich erinnert, dass ich seinerzeit auch hübsch mit Piratenhemd und Stiefeln zu David-Bowie-Konzerten gegangen bin, als David im Dunstkreis der Sound&Vision-Tour gerne Piratenhemden und Stiefel trug. Naja, stand ihm auch……

Die Aladdin-Sane-Bemalung habe ich mir zwar persönlich gespart, aber man sieht immer einige Fans, die sich das nicht nehmen lassen. Schön ist es, denn es zeugt von einem gewissen Maß an Leidenschaft und Hingabe.

Davon zeugt „bowienet“, die offizielle Bowie-Webpräsenz, leider nicht: sie ist komplett kommerziell ausgerichtet. Kein Quäntchen Idealismus, sondern hard currency. Da zahlt man so ungefähr für jeden Zugriff auf einen O-Ton des Meisters. Da fällt mir grade ein, dass „BBC THREE’s Liquid Assets, the documentary that delves into the bank balances of the rich and famous“ sich in auch meinem Helden einmal investigativ gewidmet hat, was mich doch ernüchtert hat. Zu sehen auf YouTube.

postkoitale depression

Es ist die vorletzte Praktikumswoche. Zeit, nervös zu werden.

Ich könnte es so sehen: „man investiert in mich“. Man schickt mich auf Schulungen, bei denen ich hochspezielles Fachwissen anhäufe. Heute hier, morgen dort. Und am Wochenende noch woanders. Jetset auf Sparflamme.

Allerdings könnte ich es auch so sehen: „man nutzt meine für die Firma kostenneutralen Kapazitäten recht gut aus“. Ich stecke knietief im Thema, bin bombig eingearbeitet, blicke durch die Zusammenhänge, und all das zum Nulltarif.

Mir bleiben noch acht Tage. Dann muss was Neues kommen. Bloß was? Eine Stelle (voll, fest, unbefristet) gibt es jedenfalls erstmal nicht. Aber ich könnte ja freelancen. Ich könnte ja über eine Personalagentur… spruchreif ist noch gar nichts. Meine Nervosität wächst. Ich stehe morgens auf und gehe zur Arbeit. Ich versuche, gut zu sein, ha, brillant zu sein, schnell und effektiv zu sein, schlagfertig und pflegeleicht, anpassungsfähig und flexibel. Das gelingt mir nicht immer. Aber oft.

An mir sei ja wohl eine Vertrieblerin verlorgengegangen, bemerkte heute mein Kollege. Ich könne das ja ganz gut, so am Telefon. Was soll ich mit so einer Aussage anfangen? Heisst das jetzt etwas? Wohin mit der Anspannung, die mir in den Gliedern steckt? Die treibt mich tagsüber an. Aber abends komme ich schlecht runter und drauf. Ich bin unruhig. Manchmal zucken meine Augenlider so komisch, manchmal denke ich: na klar kriege ich einen Vertrag. Und dann scheint wieder alles an einem seidenen Faden zu hängen.

Wenn mein Arbeitstag mit seinen unwägbaren Aufs und Abs und überraschenden Spannungskurven den Koitus darstellt, kommt abends unweigerlich die Depression. Umgekehrt wärs irgendwie besser.

/format c:

Vor zwei, drei Jahren ist mir mal meine Festplatte abgeschmiert. Damals dachte ich, die Welt würde untergehen.

Jetzt habe ich eine komplett zugemüllte Festplatte – mit Musik, die ich nie höre und irgendwelchen Progrämmchen, die ich nie benutze. Was meine registry so treibt, möchte ich gar nicht wissen. Sie suhlt sich im Dreck. Das Hochfahren dauert ewig, ich bin genervt und denke öfters an /format C: … wie dem auch sei, auf der Liste meiner guten Vorsätze für 2008 stand unter anderem ein vages „auf Linux umsteigen“. Und jetzt ist schon fast Mitte November. Zeit zu handeln. Zeit für einen kleinen Test.

Der Plan geht so: Umstieg auf ubuntu (8.10). Naja, weil ich feige bin, sagen wir: Dualboot. Und weil ich davon überzeugt bin, dass dies ein Unterfangen ist, welches so kinderleicht wie es die Frickler und Admins und Linuxfreaks und ubuntuusers einem immer weismachen wollen, gar nicht ist – gar nicht ist – gar nicht ist, werde ich parallel zum Umstieg darüber bloggen. Übernächstes Wochenende. Aber Hauptsache schonmal angekündigt, ne. Jaja. Aber dann mache ich es hoffentlich wirklich.

Die Faktenlage sieht so aus: ich bin eine semi-ambitionierte Computer-Userin mit geringer Linuxerfahrung, mittlerer Leidenschaft und vorhandenem Interesse für die Sache. Ich würde nicht sagen, dass ich mit meinem Rechner auf Du und Du bin. Ein System aufgesetzt habe ich zwei Mal (beide Male ältere Susen), allerdings sorgenfrei unter fachlicher Anleitung. Meine These: allein schaffe ich das nicht. Ich werde spätestens an der WLAN-Einrichtung scheitern. Oder an der Grafikkarte. Oder… Aber einen Versuch ist es wert. Und für den Rest gibt es Foren. Und Freunde.