wien: bratwurst

Wer anderen eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurstbratgerät

Gesehen in Wien, 1. Bezirk nahe Heldenplatz. Wie schön!

Die Bratwürste hier sind übrigens unglaublich! Mein Favourit ist Käsekrainer, eine mit Käsestückchen durchsetzte Knusperwurst, die mit viel Senf und Graubrot serviert wird. Zum Niederknien.

über eXeLearning

ich muss mal etwas über eXeLearning schreiben, immerhin arbeite ich grade täglich damit: das ist eine open-source-software, mit der man lerninhalte fürs web aufbereiten kann. ein autorenwerkzeug – für elearning, für den online-bereich. es ist extrem einfach zu bedienen und hat eine reihe hübscher funktionen, iDevices genannt.

zum beispiel gibt es ein bild mit lupe, es lassen sich rätsel und tests bauen, mp3s, videos und bilder einbinden und artikel aus wikipedia direkt importieren. am ende spuckt eXe html aus, so dass der fertige kurs oder das modul im browser aufgerufen werden kann. für die erstellung braucht man nur minimale html-kenntnisse, den rest macht der editor, der viel kann außer ominöserweise schriftgrösse 16 (verschwörungstheorie??).

einzig die layout-auswahl ist mit sieben optionen etwas dürftig, und ohne profundere css-kenntnisse frickelt man ja auch nicht gerne im code rum, also ich zumindest nicht. ich selbst baue grade ein modul über die krankheit demenz (ich habe eine kleine schwäche für chronische krankheiten), und reize dabei nur ca. die hälfte der gegebenen optionen aus, obwohl es unfassbar multimedial wird.

eXe ist scormfähig (sharable content object reference model) und kann so beliebig in verschiedene lernumgebungen exportiert werden. außerdem steht es auch als ready-to-run portable edition zur verfügung. eXe wurde in python geschrieben und in neuseeland entwickelt. ich sach ma: leiwand!

> mehr infos und download: http://exelearning.org/

(p.s. morgen gibts dann was über den H2 Handy Recorder von Zoom. auf der packung steht: „who needs the H2 Handy Recorder from Zoom? – anyone who craves brilliant stereo recording!“ – and do we crave brilliant stereo recording? well indeed we do – don’t we all sometimes…)

wien: wohlstandshektik

Auf dem Heimweg komme ich am Hotel Interkontinental vorbei. Das befindet sich gegenüber vom Stadtpark unweit vom Ring um den ersten Bezirk. Davor vertreibt sich eine Gruppe junger arabischer Teenager die Zeit, während Pappa Geschäfte abwickelt. Die Jungs sind zwischen elf und vierzehn, vielleicht aus Dubai oder Doha, und offensichtlich sehr reich. Sie wären mir nicht weiter aufgefallen, hätten nicht einige von ihnen Fahrzeuge gehabt.

Diese sehen ein wenig aus wie Squads, ATVs oder XXL-Roller, haben aber nur 2 nebeneinanderstehende Räder (mit Monstertruckreifen). Dazwischen ist eine kleine Stellfläche zum Draufstehen, aus der ein Stiel nach oben ragt, an dem oben ein Lenker und ein Display befestigt sind. Das Ganze ist motorisiert und, naja, fährt. Die Jungs stehen also auf diesen „Dingern“ und bewegen sich auf Knopfdruck vorwärts. Nun, bewegen – diese Minidrivethings beschleunigen enorm schnell. Die Kids laufen/speeden damit durch die Gegend. Also bzw. sparen sie sich eben das Laufen/Rennen, sie laufen damit.

Ich habe versucht, diese Fahrzeuge zu googeln, ohne Erfolg. Weiß jemand, wie die heissen? Ist das der letzte Schrei aus den Emiraten? Utensilien der Wohlstandshektik oder Vorsprung durch Technik?

was zuhause nicht klappt…

klappt ja manchmal, wenn man nicht zuhause ist: heute war ich im planetarium. am praterstern. es war toll. es gab ein special über den mars. früher – so mit 12, 13 – habe ich mich brennend für astronomie interessiert. an ein paar sachen konnte ich mich tatsächlich noch erinnern, an die marsmonde, an den entdecker der elliptischen umlaufbahnen, an die expeditionen und die sonden mit namen wie spirit und beagle 2. aber all das steht bestimmt sauber aufgelistet auch bei wikipedia oder bei marsnewsdotcom. und weil mein gedächtnis derlei wunderbare information höchstens drei tage speichert, ist das auch gut so. zurück in berlin gibts dann die dauerkarte und hoffentlich ein special über den jupiter.

> Fotocredit: Encyclopedia Britannica Online

neuer körper gefällig?

In meiner Wiener Behausung lag eine Cosmopolitan / UK Edition rum, die ich kürzlich durchgeblättert habe. Sehr auffällig fand ich die ganzseitigen Anzeigen von Schönheits-OP-Anbietern in der Werbesektion hinten im Heft. So massiv und eindringlich wird plastische Chirurgie in Deutschland nicht beworben – oder habe ich etwas verpasst?

Die Kliniken in GB, Belgien und Holland werben mit Slogans wie „radiate confidence with cosmetic surgery“ oder „feel confident, look natural, make yourself amazing“ oder „transforming lives“ oder „a more affordable new you„. Die Preise stehen direkt daneben. Breast Enlargement: 3900 BP, Genital Reshaping (whatever that is): only 1050 BP, oh and don’t miss our summer offer and try Botox Wrinkle Treatment for an amazing 250 BP.

Bisher war ich der Auffassung, dass diejenigen wenigen, die es sich unters Messer begeben wollen, dies doch tun sollen – wenn sie meinen, die Investition lohne sich und bringe ihnen ihr Lebensglück zurück. In Großbritannien scheinen entsprechende Eingriffe aber vollkommen alltäglich zu werden, von Fragwürdigkeit keine Spur mehr. Denn: „beauty of whatever kind excites the human soul to tears„.

Quo vadis, Schönheitsideal?

Fotocredit: LINIA

(be gorgeous with LINIA enhancing the real you!)

west und ost 2008

eine heitere geschichte, die nicht mir selbst passiert ist:

in der s-bahn, irgendwo zwischen halensee und ostkreuz. ein älteres paar steigt ein und fragt ein im nebenabteil sitzendes älteres paar ob das die richtige bahn zum ostzoo sei… man konnte das ratterratter im hirn der gefragten richtig hören… dann die erleuchtung: „na dann fahrnse mit der bahn hier bis frankfurter allee und dann nehmse die U5.“ das neu zugestiegene paar bedankt sich brav und setzt sich zu mir. ich konnte den kleinen hinweis nicht unterdrücken – man hilft ja gern – und es entwickelte sich folgender kurzer dialog:

ICH: „die u-bahnstation heisst übrigens nicht ostzoo sondern tierpark.“
SIE: „ah, danke. und entschuldigen sie bitte, ich wollte ihnen nicht zu nah treten. sie sind wohl von dort?“
ICH: „nicht direkt, aber aber manchmal habe ich mich wie in einem zoo oder tierpark gefühlt – mit all den in harter währung zahlenden besuchern. war aber wohl doch mehr ein gefängnis, denn einige hatten freigang und das ist ja von bewohnern eines zoos eher unbekannt. was wiederum für einen zoo sprechen würde, war der umstand, dass die zooleitung ab und zu problemfälle verkauft oder in quarantäne gesteckt hat.“
SIE: „das muss ja schrecklich gewesen sein! da sind sie bestimmt froh, jetzt in freiheit zu leben, wie? hat sich denn wenigstens was für sie verbessert?“
darauf kann ich nicht antworten – die bahn bremste gerade scharf wegen der baustelle am ostkreuz.
SIE: „sind wir denn schon im osten? grundgütiger, man baut ja hier immer noch – das muss ja wirklich furchtbar gewesen sein.“
ICH: „ja, wir sind im osten, das ist die baustelle für den neuen bahnhof ostkreuz – heißt wirklich so – ich muss jetzt raus. nicht vergessen: tierpark aussteigen und schönen tag noch.“
SIE: „danke für das nette gespräch.“

[danke an gisi]

insomnia

… gestern nacht konnte ich nicht schlafen. Um halb drei habe ich die Glotze angeschaltet, die praktischerweise direkt auf der Doppelmatratze meiner derzeitigen Behausung trohnt. Der ORF brachte eine Folge von der Endneunziger-Serie „Klinik unter Palmen“. Das war so far-out, dass ich kurz den Plot wiedergeben muss:

Das Folge heißt „Engel des Todes“ und spielt auf einer karibischen Insel: Klinikchef Prof. Dr. Frank Hofmann (Klausjürgen Wussow) träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit der Hafenärztin Dr. Dr. Constanze Walther (Ursula Mohn), doch als deren schwer an Parkinson erkrankter Ex-Mann – ein berühmter Pianist, der zeitlebens nur die Kunst und jüngere Weiber im Kopf hatte – aus dem Nichts auftaucht, muss Hofmann eine bittere Enttäuschung hinnehmen. Dr. Sander (Michael Lesch) beendet seine heiße Affäre mit Kollegin Dr. Dr. Andrea Kaltenbach (Anja Kruse), worauf die überspannte Kinderärztin ihn stalkt, mit Selbstmord droht und eine Katastrophe heraufbeschwört. Die Katastrophe hat mit Sanders heimlich schwangeren Lebensgefährtin, einer Krankenschwester aus dem Spital, und Brennstoffen zu tun. Der schmucke Weltenbummler Max (Christian Kohlund) wird plötzlich sesshaft und adoptiert zwei lokale Waisenkinder, und als wäre es noch nicht genug, wird ein brutaler skrupelloser Verbrecher von Prof. Hofmann erst mit einer Sedativspritze zur Strecke gebracht, um kurz darauf bei einem Autounfall zu krepieren. Am Ende brennt das Spital noch ab, es gibt eine mixed-race Hochzeit zweier Nebenfiguren und Dr. Dr. Constanze Walther entscheidet sich in einer überraschenden Wendung schließlich doch für den junggebliebenen Professor.

Wahnsinn. Ich konnte es neunzig Minuten lang nicht fassen. Aber abschalten konnte ich auch nicht. Allen aufstrebenden Drehbuchschreibenden sei gesagt: es gibt anscheinend Arbeit.

gute titel

…eben auf FM4 gehört: das neue Album von Roots Manuva trägt den schönen Titel „Slime and Reason“. Früher habe ich Listen mit guten Song- und Albumtiteln geführt. Ein all-time-favourite ist „short-staffed at the gene pool“ von Ruby. Zeit, hier eine Liste niederzuschreiben. Aber ich muss wohl zumindest eine Eingrenzung machen, sonst wird es zu willkürlich. Daher:

Gute deutsche Albumtitel

  1. noch mehr hoffnung für noch mehr menschen / schneller autos organisation
  2. hurra / abwärts
  3. du bist nicht mein bruder / mutter
  4. musik für leute wo gern trinken pipi / terrorgruppe
  5. völkerball / rammstein
  6. knietief im dispo / fehlfarben
  7. die peitsche des lebens / der plan
  8. runter mit den spendierhosen, unsichtbarer! / die ärtze
  9. der schwere duft von anarchie / rocko schamoni
  10. posen / die sterne

Die Liste ist nicht hierarchisch und natürlich tagesformabhängig. Weitere Vorschläge sind willkommen.